Wie läuft das Scheidungsverfahren in Deutschland ab?

Dauer und Ablauf eines Scheidungsverfahrens hängen davon ab, ob es sich um eine einvernehmliche oder streitige Scheidung handelt. Sind Sie als Ehegatten sich in allen Punkten einig, können Sie schnell und unkompliziert geschieden werden. In Deutschland dürfen Scheidungen nur von den zuständigen Familiengerichten ausgesprochen werden. Regelmäßig müssen beide Ehepartner zum Scheidungstermin persönlich erscheinen und mindestens einer von Ihnen muss anwaltlich vertreten sein.

Wann beginnt das Scheidungsverfahren?

Das Verfahren beginnt damit, dass das Gericht den Scheidungsantrag des einen Ehegatten an den anderen zustellt. Nun bekommt der andere Partner die Möglichkeit, schriftlich seine Zustimmung oder Ablehnung zu signalisieren und sich gegebenenfalls einen Rechtsanwalt zu suchen. Ist der Antragsgegner mit der Scheidung einverstanden, beraumt das Gericht nach Ablauf des Trennungsjahres einen Termin an. 

Wie läuft die einvernehmliche Scheidung ab?

Bei einvernehmlichen Scheidungen kann sich die Angelegenheit in einer kurzen mündlichen Verhandlung erledigen lassen. Der Richter befragt zunächst die Parteien zu ihrer Scheidungsabsicht und zur Dauer des Trennungszeitraums. Dann gibt der Rechtsanwalt des Antragstellers den Scheidungsantrag zu Protokoll und der Antragsgegner stimmt zu. Der Richter protokolliert daraufhin den Scheidungsbeschluss.

Wann wird die Scheidung streitig?

Eine einvernehmliche Scheidung setzt voraus, dass beide Ehepartner die Scheidung wünschen und keine Folgesachen gerichtlich entscheiden lassen möchten. Als Scheidungsfolgesachen kommen etwa Unterhalt, Sorgerecht und Zugewinn in Betracht. Stimmt der Gegner dem Scheidungsantrag nicht zu oder stellt ein Ehegatte einen Antrag zu einer Folgesache, muss das Gericht in streitige Verhandlungen eintreten. Dann bekommen die Anwälte der Parteien die Gelegenheit, im schriftlichen Verfahren Stellung zu den Anträgen zu nehmen. Sodann muss das Gericht gegebenenfalls eine Beweisaufnahme durchführen und das Verfahren zieht sich in die Länge.

Macht eine Folgenvereinbarung Sinn?

Wer einen langwierigen Prozess vermeiden möchte, sollte sich lieber mit anwaltlicher Hilfe um eine außergerichtliche Einigung bemühen und die Folgesachen in einer vertraglichen Vereinbarung regeln. Diese Alternative zum streitigen Gerichtsverfahren spart nicht nur Nerven, sondern auch Kosten. Wenn Ihnen eine Scheidung bevorsteht, wenden Sie sich frühzeitig an einen spezialisierten Rechtsanwalt und lassen Sie sich eingehend über Ihre Möglichkeiten informieren.

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